1991, nach meiner Winzerlehre, habe ich ein selbständiges Weingut gegründet, das von Beginn an ökologisch gewirtschaftet hat.
Die Wiederherstellung und Pflege der Bodenlebendigkeit ist mein wichtigstes Ziel, denn nur so kann das, was in der Zeit weit vor uns liegt und auch ewig nach uns kommt, schmeckbar werden: die Böden. Riesling ist meine Vision.
Die Mitgliedschaft in der von Nicolas Joly gegründeten „Renaissance des Appellations“ ist Ehre und Auftrag zugleich. Der Gedankenaustausch mit anderen biologisch-dynamisch arbeitenden Winzern ist eine der wichtigen Pfeiler der Weiterentwicklung.
Meine Weine loten den Raum zwischen Handeln und Loslassen, zwischen Ratio und Risiko aus. Jedes Jahr, fast jeder Tag ist ein Unikat im Weinbau. Als Winzer muss ich alles, was ich je gelernt und für sicher empfunden habe, in dem Moment, wo ich es anwenden will, schon wieder vergessen haben. Sonst bleibt kein Raum für Intuition.
Die Traube ist für mich der Dolmetscher, der unsere extrem vom Kalk geprägten Böden des südlichen Wonnegaus in Wein übersetzt. Und das ist, was mich interessiert: das jenseits der vergänglichen Frucht angesiedelte Aromenspektrum der Steine und des Bodens. Tanzende Mineralien. Salziger Herkunftscharakter.